Schlechte Nachrichten

Es ist Ruhe im Hause Sanderfeld eingekehrt. Die Kinder sind im Bett. Torben telefoniert noch mit Roberta und Milo hat es sich schon zum Feierabendbier auf dem Sofa bequem gemacht.
Milo denkt bei sich: *Auch mal schön ein Abend ohne Fußball und allein mit Torben, ohne die anderen Männer und Kinder*
Plötzlich klingelt das Telefon
Milo: *Aha, da hatte wohl jemand aufgehört zu telefonieren!*

Torben ruft aus dem Hintergrund: "Ich nehm ab. Wer kann das denn jetzt schon wieder sein? Meine Güte heute klingelt das Telefon aber ständig."
Torben kommt ins Zimmer und hält das Telefon in der Hand
Torben: "Hey Milo, diesmal hat es für dich geklingelt. Ein Anruf aus der Schweiz. Ich hab den Nachnamen nicht richtig verstanden. Kann kein Französisch. Le Boeuf? Kann das sein? Le Boeuf - heißt das nicht soviel wie Rind? Wie kann jemand das Rind heißen?"

Milo: "Gib mir bitte das Telefon!"
Torben geht wieder aus dem Zimmer um nochmal nach den Kindern zu schauen und damit Milo seine Ruhe hat.
Milo: "Acremann. Hallo René, ja das war Torben. Was ist los? Warum rufst Du an?"


Milo stöhnt: "NEIN!"


Milo: "Bist du dir sicher? Noah? tot? Ich..."
Als Torben wieder ins Zimmer kommt sitzt Milo verstört auf dem Sofa
Torben: "Milo? Ist was passiert?"
Milo wendet sich Torben zu doch seine Augen sind irgendwie leer
Torben: "Sag was!"
Milo befreit sich von der Berührung nimmt seine Schuhe und geht aus dem Haus ohne etwas zu sagen.
Torben: "Ok, dann willst du nichts sagen. Soll ich auf dich warten?"
Die Tür fällt ins Schloß und zurück bleibt ein verstörter Torben
Torben: *Ich bin etwas verwirrt. Was war das denn? Vielleicht sollte ich in der Schweiz anrufen. Die Nummer steht bestimmt im Display. Nein, das würde Milo nicht recht sein und außerdem ist er ja auch nicht eins meiner Kinder. Was hat ihn bloß so verstöhrt? Ich kann ihn jetzt nicht allein lassen. Ich warte einfach, irgendwann wird er schon wieder an den Laden kommen. Hoffentlich!*
Und so sitzt und wartet Toben stundenlang auf Milo, bis er endlich das erlösendes Geräusch auf der Terasse hört.
Torben: "Da bist Du ja wieder. Warte ich komm auch raus," und denkt bei sich: *wie blöde bist Du eigentlich Torben - warte..., der ist doch gerade zurück gekommen.*


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Torben: "Leg dir bitte die Decke um die Schultern. Du bist ganz verschwitzt. Und steh mal auf, damit wir uns auf die Auflage setzen können."

Milo: "Das ist die Auflage von einem Wohnzimmersofa."

Torben: "Dreckige Auflage oder Blasenentzündung - ich entscheide mich auf jedem Fall für die dreckige Auflage. Und keine Angst, ich laber dich nicht voll. Ich will nur neben dir sitzen."
Und so sitzen die beiden Männer schweigend nebeneinander
- ohne Worte -
Nach einer sehr langer Zeit fängt Milo an zu sprechen
Milo: "Ich hab vorhin erfahren, dass mein bester Freund Naoh im Kongo getötet worden ist. Ich hätte ihn begleiten sollen, dann wäre ihm nichts passiert. Aber, ich war zu sehr mit mir beschäftigt... Er wollte Lea heiraten, wenn er wieder zurück gekommen wäre."

Torben: "Milo, das mag jetzt hart klingen, denn ich kenne Noah nicht, aber er hätte es sicher von dir, als seinem besten Freund, eingefordert, wenn er deine Begleitung gewollt hätte. Wenn ihn nicht mal seine große Liebe zurückhalten konnte, dann war da etwas, was er unbedingt für sich allein erledigen wollte. Er wußte sicher, in was für eine Gefahr er sich begibt. Trotzdem kann ich Deine Trauer mitfühlen. Für mich wäre es unvorstellbar Lukas oder Mike zu verlieren, oder meinen besten Freund Rob."


Milo denkt kurz über die Worte von Torben nach und fängt an über seinen besten Freund Noah zu erzählen. Angefangen wie er Noah kennen gelernt hatte, über die gemeinsamen Einsätzen des Friedenskorps in den Krisengebieten dieser Welt und wie er Noah in die Schweiz gefolgt ist. Und Noahs Geschichte mit Lea. Torben hört ihm schweigend zu.


Als Milo seinen Redefluss stoppt (wer hätte gedacht, dass Milo so viel reden kann, denn eigentlich ist er als der Schweigsame bekannt, aber da mußte wohl was raus) steht er auf und reicht Torben, der ebenfalls aufgestanden war die Hand: "Danke!"

Torben: "Gerne. Wirst Du zur Abschiedsfeier fahren?"

Milo: "Ich weiß es noch nicht. Ich muss jetzt erstmal schlafen. Gute Nacht!"




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